Warum glauben manche Kunden, dass Produkte mit EU-E-Nummern nicht natürlich sind?
Warum glauben manche Kunden, dass Produkte mit EU-E-Nummern nicht natürlich sind?
Das Kernproblem liegt im Missverständnis der Eigenschaften von E-Nummern, beeinflusst durch das Konzept der „Clean Labeling“ und verschärft durch bestimmte Informationslücken. Die konkreten Gründe sind folgende:
1. E-Nummern umfassen sowohl synthetische als auch natürliche Farbstoffe und lassen sich leicht verallgemeinern: E-Nummern sind die standardisierten EU-Codes für zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe und beinhalten sowohl synthetische als auch natürlich gewonnene Farbstoffe. Beispielsweise haben Cochenillerot/Karmin E120, gewonnen aus Cochenille-Schildläusen, und Rübenrot E162, gewonnen aus Roter Bete, jeweils eine entsprechende E-Nummer. Die meisten Verbraucher unterscheiden jedoch nicht bewusst zwischen den einzelnen Inhaltsstoffen und nehmen daher leicht an, dass alle Produkte mit E-Nummern synthetisch sind.

2. Der Trend zu „Clean Label“ verstärkt das Stereotyp „E-Nummern = nicht natürlich“: Das aus der Europäischen Union stammende Konzept der „Clean Label“ zielt darauf ab, die Anzahl der E-Nummern in Zutatenlisten zu minimieren, um die Natürlichkeit und Einfachheit der Inhaltsstoffe hervorzuheben. Dieser marktorientierte Ansatz hat die Verbraucherwahrnehmung dahingehend geprägt, dass ein Produkt umso natürlicher ist, je weniger E-Nummern es enthält. Dies führt zu der Annahme, dass Produkte mit E-Nummern nicht natürlich sind. Viele Hersteller bedienen diese Nachfrage und verstärken so das Stereotyp zusätzlich.

3. Verbraucher sind sich der Herkunft und Verarbeitung der Inhaltsstoffe nicht bewusst: Die Definitionen natürlicher Farbstoffe, natürlicher Aromen und anderer Substanzen in der Europäischen Union sind naturgemäß sehr komplex. Einige natürliche Zusatzstoffe, obwohl aus natürlichen Quellen gewonnen, können durch aufwendige Verfahren extrahiert oder mithilfe von Techniken wie mikrobieller Fermentation hergestellt werden. Manche Verbraucher empfinden diese verarbeiteten Inhaltsstoffe daher nicht als wirklich „natürlich“. Darüber hinaus fehlte der EU lange Zeit eine rechtliche Definition von „natürlich“, Hersteller verwenden unterschiedliche Werbeaussagen, und Verbraucher können anhand der E-Nummern nur schwer feststellen, ob die Inhaltsstoffe ihren persönlichen Ansprüchen an „Natürlichkeit“ entsprechen, was letztendlich zu Missverständnissen führt.

Welche Naturfarben mit dem E-Code gibt es?
1. E100: Curcumin, gewonnen aus dem Rhizom der Kurkuma, ist ein häufiger natürlicher gelber Farbstoff.

2. E120: Cochenille/Karmin, gewonnen aus Cochenille-Schildläusen, wird häufig zum Färben von Lebensmitteln rot verwendet.

3. E153: Pflanzlicher Ruß, hergestellt durch Hochtemperatur-Karbonisierung von Pflanzenmaterialien, wird zum Schwarzfärben von Lebensmitteln verwendet.

4. E160a: Beta-Carotin, das in Karotten und anderen Obst- und Gemüsesorten vorkommt, kann als gelber Farbstoff verwendet werden und kann auch in Vitamin A umgewandelt werden.

5. E170: Calciumcarbonat, gewonnen aus natürlichen Mineralien, wird häufig als weißer Farbstoff und Füllstoff verwendet.

6. E172: Eisenoxide und -hydroxide, gewonnen aus natürlichen Mineralien, erhältlich in verschiedenen Farbtönen wie Rot und Gelb, werden zum Färben verwendet.
7. E160b, Annatto: Gewonnen aus der Samenschale des Annattobaums, erhältlich in öllöslicher und wasserlöslicher Form. Hauptbestandteil der öllöslichen Form ist Bixin, während der Hauptbestandteil der wasserlöslichen Form das Natrium- oder Kaliumsalz von Norbixin ist. Wird häufig zum Färben von Desserts, Eiscreme und Sahne nach westlicher Art verwendet. Es besitzt gute Farbeigenschaften, ist aber wenig lichtecht.

8. E162, Rübenrot: Wird aus roter Bete gewonnen und besteht hauptsächlich aus Betacyanin und Betaxanthin. Es ist eine rotviolette bis tiefviolette Flüssigkeit oder ein Pulver und gut wasserlöslich. Es ist relativ stabil im pH-Bereich von 3,0 bis 7,0, jedoch wenig hitzebeständig. Häufig wird es zum Färben von Konserven, Fruchtgetränken, Süßigkeiten usw. verwendet.

9. E160c, Paprikarot: Gewonnen aus den Früchten der Paprikapflanze, bestehen seine Hauptbestandteile aus Capsanthin und Capsorubin. Es ist eine dickflüssige, orange-rote bis rote Flüssigkeit mit Chili-Aroma, jedoch ohne Schärfe. Es ist hitze- sowie säure- und laugenbeständig und findet breite Anwendung in der Lebensmittel-, Kosmetik-, Medizin- und Tierfutterindustrie.

10. E160d, Lycopin: Es handelt sich um ein Carotinoid, das hauptsächlich in Tomaten, Wassermelonen und anderen Früchten vorkommt und die Summenformel C160d besitzt.40H56Es besitzt starke antioxidative Eigenschaften und verleiht Früchten ihre rote Farbe. Es kann als natürlicher Farbstoff in Lebensmitteln und anderen Bereichen eingesetzt werden.

11. E163, Anthocyanin E163: Es handelt sich um einen wasserlöslichen, natürlichen Farbstoff aus der Gruppe der Flavonoide mit einer Grundstruktur aus 2-Phenylbenzopyrylium-Kation. Er kommt in Pflanzen wie Hibiskus und Kohl vor, besitzt verschiedene biologische Aktivitäten, darunter antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen, und kann als Lebensmittelfarbstoff verwendet werden, um Lebensmitteln eine purpurrote Farbe zu verleihen.

12. E161, Lutein: Gehört zur Familie der Carotinoide und ist ein sauerstoffhaltiges Carotinoid. Es ist meist gelb und kommt häufig in grünem Gemüse, Mais und Eigelb vor. Es ist in der Makula der menschlichen Netzhaut hochkonzentriert, filtert blaues Licht und schützt so die Netzhaut. Zudem wirkt es antioxidativ. Darüber hinaus findet es Verwendung als natürlicher Farbstoff in der Lebensmittelindustrie und anderen Bereichen.
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